Latzhose oder nicht?

Begonnen von Florian123, Februar 17, 2024, 05:55:42 NACHMITTAGS

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Florian123

Hallo in die Runde,

Kann jemand irgendworan festmachen ob es sich hier um eine Latzhose handelt. Müsste Levi's sein.

Gruß
Florian

Meinereiner

#1
Es ist sehr wahrscheinlich. Es gab (gibt?) auch Carpenter Jeans von Levi's, aber dann sollte man oberhalb der Taschen den 'Sattel' sehen, der hinten die Taille formt, zumindest gerade noch dessen unterste Quernaht.

Florian123

Die aus der 23 Kollektion passt von der Waschung, ist aber eine Männer Hose.

Dazu hab ich heute noch eine Schwarze Vintage Cord Latzhose und eine dunkle Carhartt Sonora double Knee gesehen. Beide im Museum wo ohne Jacke herumgelaufen wurde. Beides an Damen.

Meinereiner

Wen interessiert noch so genau, ob es eine Männer- oder Damenhose ist? Früher hat meine Schwester meine Latzhosen abgezogen, heute stibitzen meine Tochter und meine Frau die. Das beweist also nix.

Uwe

Dass Frauen sich bei den Männern bedienen, gibt es schon lange und war schon vor dem Erscheinen des "boyfriend-style" etabliert. In dieser Richtung ist also nichts mehr Besonderes dran.
Anders herum ändert es sich gegenwärtig ganz langsam, das sind dann eher die oft an historischem Workwear orientierten "Unisex-Styles", die aber erstaunlich oft nicht als solche ausgewiesen werden. Die Anatomie ist teilweise ein Problem (Ärmellänge; Hüft-/Oberschenkel-Weite, Beinlänge), dies aber nicht zwingend. Die Lage der Taille ist bei einem Kleidungsstück auch variabel.
Grüße, Uwe

Meinereiner

#5
Zur Ausgangsfrage gibt es noch einen klaren Hinweis, der mir zuerst nicht aufgefallen ist: Die bei Latzhosen typische Knopfleiste der Seitenknöpfung kündigt sich bereits unterhalb der Tasche in der Seitennaht an, denn die Aufdoppelung des Materials beginnt bereits unterhalb der Knopflasche. Man erkennt das auf dem 'live' Foto ebenso wie auf dem Produktfoto, und das findet man bei normalen Jeans nicht so ausgeprägt. Bei denen sind dort nur die (deutlich dünneren) Taschenbeutel mitvernäht.

Ich bin also inzwischen sicher, dass es eine Latzhose war.

Meinereiner

Hi Uwe,

mehr und mehr Online-Anbieter etablieren inzwischen die Unisex-Kategorie in ihrem Angebot. Einige machen das aber nur halbherzig, so dass es dort nur Basic-T-Shirts und Beanies gibt. Bei anderen fängt es langsam an, auch neue Styles hervorzubringen. Dann gibt es Läden wie z.B. Lucy&Yak, die den Unisex-Gedanken früh ganz vorne auf ihrer Agenda hatten, ihn aber inzwischen aufzugeben scheinen. Bin gespannt, wie sich das insgesamt entwickelt.

Bei mehr oder weniger einteiligen Klamotten ist das vermutlich schwerer zu realisieren, als bei mehrteiligen Stücken: Kann man bei Unisex-Jeans mit Unisex-Shirt oben und unten verschiedene Größen wählen, so wird das bei Overalls schon kniffeliger. Bei Latzhosen sehe ich da aber wenig Probleme. Ich habe ein paar in meiner Sammlung, bei denen es keinen Unterschied macht.

Was die Höhe der Taille angeht, haben wir vermutlich sehr unter Gewohnheiten zu leiden. Die Taille hat sich ja im Laufe der Modewellen auch sehr verschoben, sowohl bei der Damen- als auch bei der Herrenmode. Ich habe z.B. ein paar Latzhosen, bei denen die Taille sehr hoch liegt. Es ist aber dann doch recht bequem, und sieht angezogen auch nicht schlecht aus.
Vor einiger Zeit war ich in England in einem Vintage-Shop und habe eine ziemlich alte Monteurs-Kombi (für Männer, vermtl. 30er Jahre) gefunden, bei der der Taillenbund knapp unter den Rippen lag. Man sieht sowas gelegentlich auf alten Fotos. Das Ding war auch irgendwie cool, wenn auch sehr ungewohnt, aber eben sehr retro, und ergab ein in sich stimmiges Gesamtbild. Leider passten Preis und Zustand nicht so recht zusammen, sonst hätt' ich die wohl mitgebracht. Ich denke, dass man auch Männerklamotten mit höherer Taille machen kann, die gut aussehen, oder eben unisex.
Einen interessanten Ansatz habe ich vor ein paar Jahren bei einem Designer-Jumpsuit gesehen: Da hatte man vom Schnitt her die Taille eher undefiniert gelassen, dann aber drei Reihen Gürtelschlaufen übereinander vorgesehen, so dass ein jeder durch die Position des Gürtels die Lage der Taille dahin legen konnte, wo es gefiel, notfalls tagesaktuell. Die Idee fand ich sehr gut. Das Ding gab es aber leider nicht in meiner Länge. Wenn man also Unisex-Klamotten machen will, dann sollte man auch alle erforderlichen Größen machen, nicht nur die aus dem Damen-Segment. Dann würde das bestimmt auch bei Latzhosen funktionieren.

latzer

#7
Früher war es eindeutig wer solche coole Metertaschen und Hammerschlaufen seitlich an der Hose hat, war es eindeutig er läuft in Latzhosen rum.
Eine richtige Hose hat eine Latz, sonst ist keine vollkommene Hose

Meinereiner

#8
Also Workwear-Bundhosen mit Hammerschlaufe und ... Gliedermaßstabtasche gibt es schon ewig. Ich glaub' daher nicht, dass diese Merkmale für eine eindeutige Unterscheidung taugen oder je getaugt haben, zumindest hier in der Gegend. Ich hatte im Laufe der Zeit auch diverse sog. Carpenter-Jeans, unter denen war sogar einmal eine, die Seitenknöpfe hatte, wenn auch keinen Latz. Auch das gab's, WIMRE war die von H.I.S.
Aber ich gebe Dir Recht: Eine vollständige Hose hat mindestens einen Latz. Ich finde es aber recht entscheidend, dass auch der Rücken gut gekleidet ist. Hab' mal eine von denen probiert, die vorne Latz, aber hinten normalen Bund haben, an den die Träger direkt anschließen: Bringt's gar nicht. Was für ein Unfug! Daher sage ich: Eine vollständige Hose hat sogar zwei Lätze! ;) ... oder heißt es zwei Latze? Zwei Latzen? Zwei Latzae? Latzies?

Piet

Sogenannte Carpenter-Jeans sieht man relativ oft.